Sugi - die japanische Zypresse

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Dinah Woltermann

Kurzportrait der japanischen Zypresse

Sicherlich haben Sie beim Besuch unserer Website und unseres Blogbereiches sowohl erfahren, welche wichtige Rolle die richtige Holzart für die Herstellung von authentischem Yakisugi spielt, als auch von den vielen positiven Eigenschaften der Sugi selbst.

An dieser Stelle möchten wir Ihnen die japanische Zypresse (Sugi auf japanisch, botanisch Cryptomeria japonica), detailliert vorstellen.

Language Name
Botanical term (Latin) Cryptomeria japonica
German Sicheltanne, Japanische Zypresse
English Japanese Cedar / Cypress
French Cryptoméria du Japon / Cèdre du Japon
Japanese Sugi (杉)
Family Cupressaceae (Cypress family)

Vielen Menschen im Westen ist eines gar nicht bewusst: Japan ist eines der waldreichsten Industrieländer der Welt (genau genommen an dritter Stelle nach Finnland und Schweden).  Mit 249.350 km2 Waldfläche nehmen die von einer großen Artenvielfalt geprägten Wälder 68,4 Prozent der Gesamtfläche des Landes ein. Im Vergleich dazu beträgt die Waldfläche an der Gesamtfläche Deutschlands 32,7%, Frankreichs 31,4% und im Vereinigten Königreich ganze 13,2%. Die Sugi stellt mit 44 Prozent der Forstbestände dabei die am häufigsten vorkommende Baumart in Japan dar. Vorranging in Japan beheimatet, bedeckt sie weite Teile des gebirgigen Landes. Die Verbreitung erstreckt sich über das ganze lang gestreckte Inselreich vom Norden Honshus bis Yakushima im äußersten Süden, in dessen schwer zugänglichen Bergwäldern es auch nach wie vor echte Urwaldvorkommen gibt.

 

Sugi wird wegen ihres markanten und angenehmen, gleichzeitig insektenabweisenden Eigengeruchs auch oft japanische Zeder genannt. Eigentlich ist sie jedoch eine monotypische Gattung in der Zypressenfamilie. Sie wird hauptsächlich für die Gewinnung von Nutzholz bewirtschaftet und verarbeitet.

Wachstum

Sugi Bäume wachsen kerzengerade und schnell und werden im ausgewachsenen Zustand bis zu 60 Meter hoch und erreichen einen Brusthöhendurchmesser von bis zu 200 cm. Sie können 300 Jahre und älter werden, in den Ursprungsregionen kommen gar 1000 Jahre alte Bäume vor.

Den Höhepunkt ihres Höhenwachstums erreichen sie in der Regel nach 20-25 Jahren, wohingegen ihr Dickenwachstum bis an die 150 Jahre heranreicht. Nach 30-35 Jahren hat die Sugi ihren maximalen durchschnittlichen Gesamtzuwachs erreicht.

Man in a forest of sugi trees
Sugi Wälder im Besitz von Nakamoto Zourin in Japan

Holzeigenschaften und Dauerhaftigkeit

Das Holz der japanischen Zypresse ist von Natur aus praktisch harzfrei, insektenresistent, und schimmelt aufgrund des hohen Gerbstoffgehalts nicht leicht. Die Rinde ist weich und faserig, und die winzigen, sichelförmigen Nadeln (von der sie ihren teilweise gebräuchlichen deutschen Namen Sicheltanne hat), wachsen strahlenförmig aus jedem Zweig. Die Sugi ist ein sehr leichtes Holz, mit einer Rohdichte von 380kg/m3 (im Vergleich Douglasie mit 530kg/m3 oder europäische Lärche mit 590kg/m3). Gleichzeitig verfügt sie trotz ihres geringen Gewichts über eine beachtliche Formstabilität und weist ein gutes Stehvermögen und Festigkeit auf.

Zusammenfassung der Eigenschaften der Japanischen Zypresse

  • Von Natur aus praktisch harzfrei
  • Widerstandsfähig gegen Insekten
  • Resistent gegen Schimmel durch hohen Gerbstoffgehalt
  • Weiche, faserige Rinde
  • Winzige, sichelförmige Nadeln
  • Leichtes Holz (Dichte: 380kg/m³)
  • Bemerkenswerte Formbeständigkeit
  • Gute Standfestigkeit und Festigkeit

Ein weiterer, hervorzuhebender Vorteil der Sugi ist ihre Dauerhaftigkeit. Die in unseren Breiten am häufigsten vorkommenden Baumsorten sind Kiefer und Fichte. Sie siedeln sich in der Dauerhaftigkeitsklasse  3-4  nach DIN EN 350-2 an, die für eine mäßige bis geringe Dauerhaftigkeit stehen. Hölzer der Dauerhaftigkeitsklasse 3 müssen im unbehandelten Zustand im Regelfall nach 10-15 Jahren erneuert werden, Hölzer der Klasse 4 sogar nach 5-10 Jahren.

Die Sugi hingegen siedelt sich in der Klasse der dauerhaften Hölzer an.

Für den Einsatz als Fassadenmaterial ergibt sich daraus folgendes: Während Hölzer der Dauerhaftigkeitsklassen 3-4 bei einer Verwendung im Außenbereich das Ende ihres Lebenszyklus nach 10-30 Jahren erreicht haben, sind in Japan Yakisugi Fassaden, hergestellt aus japanischer Zypresse, im Alter von 80 Jahren und mehr keine Seltenheit.

Verwendung

Aufgrund ihrer vielen positiven Eigenschaften wird die Sugi in Japan nicht nur zur Herstellung von Yakisugi verwendet, sondern findet in zahlreichen anderen Bereichen Anwendung: Sie stellt das klassische Fassadenmaterial dar, und wird als Bau- und Möbelholz hoch geschätzt. Ferner findet sie  Anwendung in der Bildhauerei,  als Konstruktionsholz für den Brückenbau, für die Herstellung von Dachschindeln und zum Bau von Booten.

Warum die japanische Zypresse für die Herstellung von Yakisugi in Japan seit jeher ausschließlich genutzt wird, erfahren Sie hier:

Was ist Yakisugi (Shou Sugi Ban)?

Was zeichnet echtes Yakisugi aus?

Stacked Yakisugi boards

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