Verkohlte Lärche als Fassadenholz?
Martin Gottschlich
Sibirische Lärche vs. Japanische Zypresse (Sugi) – Welche Holzart eignet sich besser für Ihre Hausfassade?
Holzfassaden sind zeitlos schön. Karbonisierte Oberflächen stellen eine ästhetische Bereicherung für die Gestaltungsmöglichkeiten Ihrer Fassade dar, die aus Japan ihren Weg zu uns nach Europa gefunden hat. So verwundert es nicht, dass neben dem herkömmlichen Fassadenholz verkohlte Lärche oder Zypresse immer mehr Anklang finden.
Sibirische Lärche vs Japanische Zypresse
Beide Holzarten sind ideale Fassadenhölzer.
Für eine traditionelle europäische Fassade wird meist Lärchenholz verwendet, besonders die robuste Sibirische Lärche. Sie gilt als das hochwertigste unter den Lärchenhölzern, zumindest, wenn sie tatsächlich im kalten Klima Sibiriens gewachsen ist.
Während die Sibirische Lärche daher bis zum Beginn der Sanktionen gegen Russland 2022 in Europa eines der beliebtesten Fassadenhölzer war, ist die Japanische Zypresse (Sugi) hier meist nur als Yakisugi, d.h. als verkohlte Zypresse verfügbar.
In Japan ist die Sugi aber auch unbehandelt das Fassadenholz der Wahl, das zum geraden Wachstum und der Dauerhaftigkeit weitere Vorteile mitbringt: Das Holz der Sugi ist leichter und harzärmer als das der Lärche, was für die Fassadenverkleidung optimale Eigenschaften sind.
Verkohlte Lärche oder echtes Yakisugi?
Sowohl Lärche als auch Sugi lassen sich durch Hitze an der Oberfläche karbonisieren und hierdurch ihre Zellstruktur modifizieren. Die entstandene verkohlte Oberfläche schützt das Holz auf natürliche Weise vor UV-Strahlung, Feuchtigkeit und Schädlingen.
In Europa wird verkohlte Lärche leider auch häufig unter dem Begriff „Yakisugi“ vermarktet – was irreführend ist. Denn „Yakisugi“ bedeutet wörtlich „gebrannte Sugi“ und bezieht sich ausschließlich auf die Japanische Zypresse.
Zudem unterscheiden sich viele der europäischen Nachahmprodukte deutlich vom traditionellen, chemiefreien Handwerk aus Japan.
Das authentische Yakisugi-Verfahren wurde vom Familienbetrieb Nakamoto Forestry über Generationen ausschließlich mit der Japanischen Zypresse (Sugi) perfektioniert, sodass diese Fassaden über Jahrzehnte hinweg ohne chemische Behandlung auskommen. Diese Fassaden sind langlebig, natürlich geschützt und benötigen keine zusätzliche Behandlung.
Zuverlässigkeit und Transparenz der Lieferkette
Ein wichtiger Aspekt bei der Wahl des Holzes ist die Rückverfolgbarkeit.
Die Japanische Zypresse (Sugi) ist derzeit in Europa kaum als unbehandeltes Fassadenholz zu finden, da vor allem nur das veredelte Yakisugi direkt aus Japan importiert wird.
Die Lieferkette unseres authentischen Yakisugi des Familienbetriebes Nakamoto Forestry ist vollständig nachvollziehbar und entsprechend nach dem PEFC-Standard zertifiziert.
Bei der Sibirischen Lärche sieht das schon anders aus:
Wenn sie aktuell noch auf dem Markt ist, wird sie zum Teil durch illegale Umgehung der Sanktionen, z.B. durch Re-Import über Drittländer (wie Türkei oder Kasachstan) auf den Markt gebracht. Hier sprechen ethische und rechtliche Gründe gegen die Verwendung dieser Produkte. Viele offizielle Aufträge, Ausschreibungen, sowie die offiziellen Zertifizierungs-Stellen erlauben daher die Verwendung von sibirischer Lärche explizit nicht mehr.
Eine Frage der Qualität und Nachhaltigkeit
Als Käufer sollten Sie unbedingt den Herkunftsnachweis einfordern, um sicherzustellen, dass Sie auch die erwartete Qualität und ein nachhaltig gewonnenes Holzprodukt erhalten.
Der Familienbetrieb Nakamoto Forestry besitzt und bewirtschaftet seit über hundert Jahren eigene Wälder in Japan, was eine ethische und nachhaltige Forstwirtschaft sicherstellt. Unsere Kunden erhalten ein Produkt, dessen Ursprung und Verarbeitung genau dokumentiert sind.
Für jeden Baum, den wir fällen, pflanzen wir einen neuen Setzling, und erhalten so unseren Wald für die kommenden Generationen,
Die Sibirische Lärche ist legal nicht mehr importierbar. Die großen Wald-Nachhaltigkeitssiegel FSC und PEFC haben Holz aus Russland und Weißrussland als „Konfliktholz“ auf die rote Liste gesetzt.
Nachhaltigkeit bei der Oberflächenbehandlung
Durch die traditionelle Yakisugi-Technik der Nakatomto Forestry wird die Haltbarkeit des Holzes ohne chemische Holzschutzmittel erreicht, was die Umwelt zusätzlich schont.
Zur optionalen Veredelung der Farbe oder Versiegelung der Oberfläche von Suyaki verwenden wir ausschließlich natürliche Öle und Lasuren auf Wasserbasis.
Bei anderen Methoden, die die Yakisugi-Oberfläche nachahmen, kommen für die Oberflächenbehandlung der Karbonschicht wie auch für die Versiegelung von unbehandelter Lärche je nach Hersteller unterschiedlichste Mittel und Zusatzstoffe zum Einsatz, deren Umweltverträglichkeit nicht immer nachzuvollziehen ist.
Eine genaue Prüfung jedes einzelnen Produktes ist daher angebracht, wenn Sie die Nachhaltigkeit und die ökologische Vertretbarkeit sicherstellen möchten.
Pflege und Wartung im Vergleich
Ein entscheidender Faktor für viele Bauherren ist der Pflegeaufwand. Der Pflegeaufwand für Yakisugi ist sehr gering.
Möchte man diese gegenüberstellen, vergleicht man am besten autentisches Yakisugi mit unbehandelter, nicht gebrannter Lärche, da im Gegensatz zu Yakisugi bei verkohlter Lärche nur so gut wie keine langjährige Erfahrungen vorliegen. Da die meisten europäischen Hersteller verkohlter Lärche erst seit 5 bis 10 Jahren auf dem Markt sind, gibt es keine validen Erfahrungswerte zur Haltbarkeit verkohlter Lärche.
Außerdem gibt es bei verkohlter Lärche massive Qualitätsunterschiede, die sich kaum einheitlich bewerten, geschweige denn mit Yakisugi vergleichen lassen.
Sibirische Lärche neigt dazu, über die Jahre stark und unregelmäßig zu vergrauen und erfordert regelmäßige Pflegeanstriche, um ihre Optik und physische Integrität zu bewahren.
Je nach Standort muss eine Fassade daher alle 5 bis 10 Jahre gepflegt werden. Je nach gewählter Wetterschutzbeschichtung bedeutet dies, dass die Fassade gereinigt, angeschliffen, grundiert, gebeizt und neu gestrichen werden.
Ohne Behandlung verliert sie im Zuge der Vergrauung über lange Zeit ihre Struktur, sie kann rissig werden und ihre Widerstandsfähigkeit verlieren.
Yakisugi hingegen benötigt keine Wartung. Die verkohlte Oberfläche bleibt auch unbehandelt über Jahrzehnte hinweg physisch intakt. . Sie entwickelt, zumindest bei den gebürsteten Varianten, im Zuge der allmählichen Vergrauung – die später einsetzt und langsamer geschieht als bei unbehandelten Lärchenprodukten – im Laufe der Jahre eine attraktive Patina. Soll die ursprüngliche Farbe jedoch weitgehend erhalten bleiben, so intensivierteine zusätzliche Oberflächenbehandlung mit Öl oder Lasuren die Farben und erhält die Optik weitgehend. Dieser Schutzanstrich kann alle 5 bis 10 Jahre wiederholt werden, um die Optik weiterhin zu erhalten. Vorheriges Abschleifen oder Grundieren ist bei unserem Yakisugi allerdings nicht notwendig – das wäre auch viel zu schade für diese wunderschöne Oberfläche!
Kosten und langfristige Einsparungen
Beim Vergleich der normalen Holzfassaden spielt vor allem die Verfügbarkeit eine Rolle für den Anschaffungspreis.
Vor allem die Langlebigkeit spricht dann für die Sugi: Die Lärche wird hinsichtlich Ihrer Dauerhaftigkeit in der Klasse 3/4 , die Sugi in Klasse 2 eingeordnet.
Die Sugi punktet also mit einer höheren natürlichen Dauerhaftigkeit und dem sehr geringen Harzgehalt.
Ausserdem wächst die Sugi noch gerader, was für die Verarbeitung von Vorteil ist.
Auch der Einfluss der Transportkosten fällt für unser Yakisugi vorteilhaft aus: im Vergleich zur reinen LKW-Lieferung der Lärche aus Finnland (oder früher Sibirien) wird die Sugi den Hauptteil der Strecke aus Japan kostengünstiger und sogar hinsichtlich des C02-Ausstoßes pro Tonne nachhaltiger auf dem Seeweg transportiert.
Erfahrung aus Generationen mit authentischem Yakisugi
Karbonisierte Fassaden können theoretisch mit beiden Holzarten realisiert werden.
Eine verkohlte Fassade ist in der Anschaffung etwas teurer, was sich unserer Erfahrung nach durch die geringeren Wartungskosten und die deutlich erhöhte Lebensdauer der Holzfassade mehr als ausgleicht.
Doch wurde das original Yakisugi-Verfahren nur mit der Japanischen Sugi über Jahrhunderte der Erfahrung entwickelt und zu höchster Perfektion gebracht. Zudem hat die Japanische Sugi genau die Vorteile gegenüber der Lärche, die für die Hitzebehandlung optimal sind: die ideale Weichheit des Holzes, die hohe natürliche Dauerhaftigkeit, die enorme Formstabilität sowie weitgehende Harzfreiheit.
Alternative Angebote von verkohlter Lärche sind noch nicht so lange auf dem Markt, dass sich ein Erfahrungswissen über die langfristige Haltbarkeit entwickeln konnte.
Fazit – Welche Fassadenlösung ist die bessere Wahl?
Wenn Sie zwischen einer herkömmlichen Fassade und einer Verkleidung Ihrer Immobilie mit originalem Yakisugi abwägen, sind Ihre individuellen Prioritäten ausschlaggebend:
Wer auf Nachhaltigkeit und Transparenz setzt, wird mit Yakisugi eine umweltfreundlichere und ethisch vertretbare Option finden.
In Sachen Langlebigkeit und Wartungsfreiheit hat Yakisugi die Nase vorn – die hervorragenden Holzeigenschaften der japanischen Sugi in Kombination mit der traditionellen Verkohlung und Hitzebehandlung der Yakisugi Methode machen Yakisugi-Fassaden zu einer der langlebigsten und wartungsärmsten Holzfassaden-Lösung überhaupt.
Die besondere Ästhetik ihrer einzigartigen Oberfläche macht eine Yakisugi-Fassade zum exklusiven Design Highlight und begeistert mit Natürlichkeit und harmonischem Kontrast zu modernen Bauelementen.
Suchen Sie nach einer Holzfassade, die ästhetisch, pflegeleicht und nachhaltig ist, bietet Yakisugi von Nakamoto Forestry die perfekte Lösung.
Entdecken Sie die Schönheit japanischer Handwerkskunst und entscheiden Sie sich für eine Fassade, die Generationen überdauert.