Tief verkohlt - leicht verkohlt: Yakisugi-Mythen

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Martin Gottschlich

Entlarvung des Mythos des "leichten" Yakisugi-Anflammens

Es gibt keine "leichte", "mittlere" oder "tiefe" Verkohlung - entweder man macht es richtig oder gar nicht.

Yakisugi, auch bekannt als Shou Sugi Ban, ist eine alte japanische Kunst, die dem Holz nicht nur ein verkohltes Aussehen verleiht. Diese Technik geht in die Tiefe und revolutioniert das Holz auf seinrer zellulären Ebene.

Die intensive Hitzebehandlung, die dem Holz zuteil wird, hinterlässt nicht nur Spuren auf der Oberfläche, sondern verändert die Struktur des Holzes grundlegend, wodurch seine Festigkeit und Beständigkeit erhöht wird.

Unsere Reise wird uns unter die verkohlte Oberfläche führen, um die bedeutenden Auswirkungen von Yakisugi auf die zelluläre Zusammensetzung des Holzes und seine umfassenden Vorteile zu entdecken.

Die Kunst des Verkohlens zu beherrschen

Gekonnt ausgeführtes Yakisugi ist eine Mischung aus Kunst und Handwerk, die hohe Präzision erfordert, um die Verkohlung zu erreichen, die dem Holz seine dauerhaften Vorteile verleiht.

Das Herzstück des transformativen Yakisugi-Prozesses ist eine effektive Hitzebehandlung, die Wunder für die Zellstruktur des Holzes bewirkt. Den intensiven Flammen ausgesetzt, beginnen die Zellen im Holz sich zu verengen und teilweise zu schließen, so dass sie hinterher viel weniger Feuchtigkeit aufnehmen können. Dabei handelt es sich nicht nur um eine oberflächliche Veränderung, sondern um eine grundlegende Veränderung, die dem Holz bemerkenswerte Eigenschaften verleiht:

  • Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit: Wenn sich die Zellen teilweise schließen, nimmt ihre Fähigkeit, Feuchtigkeit aufzunehmen, deutlich ab. Dies führt zu einer hervorragenden Abwehr gegen Nässe und Fäulnis, der größte Feind des Holzes.
  • Erhöhte Stabilität und Härte: Das Holz wird dichter und härter, wenn sich die Zellen zusammenziehen und versiegeln. Diese neu gewonnene Härte bietet ein Bollwerk gegen die Abnutzung, die weichere, unbehandelte Hölzer normalerweise erleiden.
  • Geringeres Quell- und Schwindverhalten des Holzes: Durch seine verringerte Aufnahmefähigkeit für Feuchtigkeit ist mit Yakisugi behandeltes Holz weniger anfällig für das Quellen und Schwinden, das mit den Witterungsänderungen der Luftfeuchtigkeit einhergeht. Das Ergebnis? Das Holz bekommt im Laufe der Zeit deutlich weniger Risse und behält sein Aussehen über die Jahre hinweg bei.

All dies kann nur erreicht werden, wenn die richtige Hitze, die richtige Durchlaufzeit, der richtige Energieeinsatz, der richtige Einbringungswinkel und die richtige Behandlung nach einem strengen, auf jahrzehntelanger Erfahrung beruhenden Protokoll erfolgen. Ein solch gleichmäßiges, attraktives Aussehen zu erzielen, sowie eine stabile und langlebige Rußschicht zu produzieren können mit einer manuellen, schnellen Flammbehandlung niemals erreicht werden.

Nochmal: durch die Magie von Yakisugi wird das Holz nicht nur verschönert, sondern auch von innen heraus gestärkt, so dass es der Zeit und den Elementen standhalten kann.

Suyaki Yakisugi
Suyaki Wand mit Fenstern
Suyaki sample board surface image #932

Daher ist die richtige Verkohlung das Elementarste Yakisugi, denn nur so kann sichergestellt werden, dass das Holz die notwendigen Eigenschaften für eine optimale Konservierung erhält.

Obwohl einige europäische Hersteller „leichte“ oder „mittlere“ Verkohlung anbieten, erfordert echtes Yakisugi eine tiefere Verkohlung. Japanische Yakisugi-Praktiker reagieren auf solche Varianten oft mit einem wissenden Lächeln und einem ehrlichen Spruch: „Entweder man verkohlt es richtig oder gar nicht“.

Eine leichte Verkohlung, möglicherweise mit einem Handbrenner, mag einen vorübergehenden ästhetischen Reiz bieten, aber es fehlt die Langlebigkeit, die eine tiefe, strukturierte Verkohlungsschicht bietet, die ein Synonym für echtes Yakisugi ist. Es ist leicht nachvollziehbar, dass eine solche angeflammte und nur hauchdünn verkohlte Oberfläche kaum Struktur hat und bei Wind und Wetter oft recht schnell wieder abblättert – ähnlich wie Blattgold.

Für Liebhaber einer leichteren Ästhetik verbindet unser Gendai-Finish die traditionelle Tiefe der Verkohlung mit einer Oberfläche, die die natürliche Maserung des Holzes erkennen lässt und ein Gleichgewicht zwischen Form und Funktion schafft.

Entweder man verkohlt es richtig oder lieber gar nicht

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Nakamoto Forestry Ingenieure

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