Stufenfalz oder Glattkantprofil?
Dinah Woltermann
Die Wahl des richtigen Profils für Ihr Projekt
Der dritte und letzte Schritt bei der Wahl Ihres Yakisugi Fassadenmaterials besteht in der Auswahl des Profils. Haben Sie sich bereits für eine unserer Oberflächen, Suyaki, Gendai oder Pika-Pika entschieden, und auch die passende Beschichtung für Ihr Projekt ermittelt, so stellen Sie sich sicher die Frage, welches Holzprofil am besten zu Ihren Bedürfnissen passt.
Hier gilt es nicht nur, sich für die Breite des Brettes zu entscheiden, sondern auch für die Art des Profils. Doch was versteht man eigentlich unter der Bezeichnung Profilholz? Profilhölzer sind Bretter, welche profiliert werden, um die Verlegung zu erleichtern und eine gleichmäßige Oberfläche zu ermöglichen. Unterschiedliche Breiten und Anordnungen verändern das Erscheinungsbild der Fassade erheblich. Genauso wie die Entscheidung einer horizontalen oder vertikalen Verlegung das Erscheinungsbild enorm beeinflusst (horizontale Verlegung „streckt“ ein Gebäude in die Länge, vertikale in die Höhe), entscheidet auch die Ausführungsart über die optische Wirkung. So kann durch verschiedene Ausführungen eine Fassade eher homogen und strukturiert, alternativ auch als „luftig“, offen oder abwechslungsreich gestaltet werden. Es gibt zahlreiche Profilarten im Baubereich, sowohl für die Innen- und Außenanwendung. Verfügbar und für unsere Produkte optimiert haben wir das Stufenfalz- und Glattkantprofil, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen möchten.
Was ist das Stufenfalz Profil?
Das Stufenfalzprofil (oder auch Wechselfalz), auf Englisch Shiplap, hat verlegt eine sich überlappende Kantenverbindung. Die Bretter werden praktisch ineinandergeschoben, sodass jede Holzreihe die zuletzt verlegte Reihe überlappt. Dadurch entsteht eine geschlossene Fuge, in die Feuchtigkeit nur schwer eindringen kann. Bretter im Stufenfalzprofil Profil können vertikal, horizontal oder diagonal verlegt werden.
Stufenfalz funktioniert vom Prinzip her ähnlich wie Nut und Feder – letzteres eignet sich jedoch nicht für die Herstellung von Yakisugi. Hauptgrund dafür ist das relativ fragile Konstrukt: Die recht kleine, dünne Feder würde durch die Brennbehandlung verkohlen und anschließend brüchig.
Während Nut und Feder hauptsächlich im Innenbereich, zum Beispiel oft im Bereich der Fußbodenbeläge Anwendung findet, ist das Stufenfalzprofil hervorragend für die Anwendung im Außenbereich geeignet und damit eines der zwei Profile, in denen unser Yakisugi erhältlich ist. Es eignet sich jedoch gleichermaßen für die Realisierung von Projekten im Innenraum.
Vorteile:
- Geschlossene Fuge, Feuchtigkeit kann schwer eindringen, kein zusätzlicher konstruktiver Regenschutz notwendig
- Geringe bis keine Nachpflege notwendig
- Einfach, effizient und damit kostengünstig zu installieren
Nachteile
- Gestaltungsmöglichkeiten hinsichtlich des Designs sind limitiert im Vergleich zu Square Edge
- Fassade kann relativ monoton aussehen im Vergleich zum Glattkantprofil
- Leicht erhöhter Materialbedarf, da „Deckverlust“ durch 5-10 mm Überlappung
Was ist ein Glattkantprofil?
Square Edge ist unser Glattkantprofil. Wie der Name bereits vermuten lässt, verfügt es über vier regelmäßige, gerundete Kanten. gebrannt, ist die Oberfläche verkohlt (und je nach Oberfläche anschließend gebürstet), die Seitenkanten sind rußig, während die Rückseite zunächst unbehandelt, beziehungsweise durch Verbrennungsreste der das Brett umschlingenden Flammen „getoastet“ erscheint. Da unsere Hitzebehandlung das Brett jedoch in seiner vollen Stärke durchdringt, ist es dennoch in Gänze dauerhaft und haltbar gemacht.
Glattkantbretter sind grundsätzlich mit scharfen, gerundeten oder gefasten Kanten erhältlich.
Durch diese Beschaffenheit bietet es eine hervorragende Grundlage und Freiheit für zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten und Designs. So kann es unter anderem im Fensterbereich für die Laibung, also die Einbettung des Fensterrahmens in die Fassade verwendet werden.
Die höhere Flexibilität des Glattkantprofils was die Gestaltung angeht, geht andererseits einher mit höheren Anforderungen an die konstruktive Ausgestaltung. Zum Beispiel sind bei einer Schalung mit offener oder Schattenfuge die Unterkonstruktion und die Unterspannbahnen durch die Fugen hindurch sichtbar und auch der Beregnung ausgesetzt. Beide sollten daher farblich an die Oberfläche angeglichen werden und gleichzeitig auch ausreichend Schutz gegen Eindringen von Schlagregen und Windlast bieten. Daneben sind mit Glattkantbrettern auch Boden-Deckel-Schalungen und Stülpschalungen möglich und eröffnen weitere gestalterische Möglichkeiten.Kurzum, das Glattkantprofil bietet im Vergleich zum Stufenfalz die weitaus größere Designfreiheit, die Auseinandersetzung mit der konstruktiven Ausgestaltung ist aber eine intensivere.
Vorteile:
- Großer Spielraum bei den Gestaltungsmöglichkeiten
- Ideal geeignet auch zur Eckausbildung oder für Fensterlaibungen
- Geringe bis keine Nachpflege
Nachteile:
- Höhere Anforderungen an die konstruktive Planung
- Je nach Design in der Regel höherer Montageaufwand als beim Stufenfalzprofil
- Keine geschlossene Fuge möglich, konstruktiver Nachteil
Das Holzprofil für Ihr Projekt wählen
Die Entscheidung für das Stufenfalz- oder Glattkantprofil hängt hauptsächlich von dem von Ihnen angestrebten Design der Fassade ab. Beide Profile sind hinsichtlich ihrer Qualität gleichwertig.
Ob Sie sich für das eine oder das andere entscheiden, hängt darüber hinaus gänzlich von Ihren persönlichen Vorlieben ab. Die Planung eines Projektes, einschließlich seiner Fassade ist in der Regel eine Teamleistung, an der Architekten, Designer, Verarbeiter und Bauherren beteiligt sind und gemeinsam die Wahl der Oberfläche, Beschichtung und des Profils vornehmen. Hier gibt es keine Fehlentscheidungen, vielmehr ist die Wahl das Ergebnis eines Gesamtkonzepts.
Pika-Pika im Stufenfalzprofil
Pika-Pika im Glattkantprofil