Woran erkennt man echtes Yakisugi?

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Dinah Woltermann

Original vs fake Shou Sugi Ban

Wenn Sie diesen Blog gefunden haben, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie sich eigenständig auf die Suche nach dem echten Yakisugi gemacht haben, recht hoch. Vermutlich wissen Sie auch, wer wir sind. Wir sind Nakamoto Forestry, der in Japan und damit weltweit größte Anbieter von authentischem Yakisugi (Shou Sugi Ban).

Mit diesem Blog möchten wir Ihnen unser Wissen zugänglich zu machen, mit dem Ziel Ihnen zu einer objektiven und fundierten Entscheidung zu verhelfen, schließlich ist die Wahl für ein Fassadenmaterial keine alltägliche, ganz gleich ob Sie als privater Bauherr Ihr Eigenheim realisieren, oder als Architekt oder Verarbeiter Ihr nächstes Projekt umsetzen.

Was macht also echtes Yakisugi aus? Es gibt zwei Hauptindikatoren, an denen Sie echtes Yakisugi erkennen können: Die Wahl der richtigen Holzart und der originalgetreue Herstellungsprozess.

„Yakisugi“ ist japanisch und bedeutet gebrannte Zypresse (Yaki = gebrannt, Sugi = japanische Zypresse) und ist die Bezeichnung einer jahrhundertealten Methode der Holzkonservierung. Durch gezielten Einsatz von Feuer wird das Holz karbonisiert und dauerhaft gemacht. Das Ergebnis sind dauerhafte, zeitgemäße und nachhaltige Holzverkleidungen für die Anwendung im Innen- und Außenbereich. Wenn Sie mehr über den kulturellen Ursprung von Yakisugi und seine Entwicklung über die Jahrzehnte hinweg erfahren möchten, lesen Sie hier weiter „Yakisugi: Der kulturelle Ursprung einer Jahrhunderte alten Tradtion“

Was genau ist Yakisugi?

Alles beginnt mit der Wahl des richtigen Holzes.

Japan, die Heimat von Yakisugi, ist eines der waldreichsten Industrieländer der Welt mit einer beachtlichen Artenvielfalt an natürlich aufkommenden Pflanzen und Bäumen, wie beispielsweise Kiefern, Fichten oder Lärchen. Dennoch wird seit jeher ausschließlich die japanische Zypresse (Sugi auf japanisch, botanisch Cryptomeria japonica), für die Herstellung von Yakisugi verwendet.

Grund dafür sind einige Parameter, in denen die Sugi anderen Hölzern überlegen ist und die für den Verkohlungsprozess von zentraler Bedeutung sind.  Die Sugi ist ein Weichholz mit einer vergleichsweise geringen Rohdichte, weist parallel jedoch eine herausragende Formstabilität und Stehvermögen auf. In Kombination mit ihren harten Jahresringen, die dicker sind und häufig enger stehen als die von beispielsweise Fichte oder Lärche, bietet sie die perfekte Grundlage für unser Verkohlungsverfahren und erzeugt eine starke Rußschicht, welche jahrzehntelang ohne Wartung hält. Überdies ist sie aufgrund ihres markanten Eigengeruchs von Natur aus insektenabweisend und praktisch harzfrei. Daraus ergibt sich die hohe, natürliche Dauerhaftigkeit der Sugi, die ein weiteres, wichtiges Kriterium für die Herstellung von Yakisugi darstellt. Die Sugi gruppiert sich in der Klasse der dauerhaften Hölzer ein, nicht selten findet man in Japan Yakisugi Fassaden im Alter von 80 Jahren und mehr vor, die den Elementen ohne regelmäßige Wartung trotzen.

Kiefern und Fichten, die in unseren Breiten am häufigsten vorkommen, siedeln sich dagegen in der Dauerhaftigkeitsklasse 3-4 an, die für eine geringe bis mäßige Dauerhaftigkeit stehen. Daher ist die japanische Zypresse im Hinblick auf das allgegenwärtige Bestreben nach Nachhaltigkeit im Sinne einer „Lifecycle-Betrachtung“ heimischen Hölzern deutlich überlegen.

Festzuhalten ist, dass man gebrannte Hölzer auch mit andern Holzsorten herstellen kann. Aber warum auf die vielen Vorteile verzichten – möchte man seine Fassade mit dem langlebigsten und attraktivsten Original verkleiden, führt kein Weg an der Sugi vorbei.

Wenn Sie mehr über den Nationalbaum Japans und seine Eigenschaften erfahren möchten, besuchen Sie unseren Blogbeitrag „Sugi – die japanische Zypresse“.

Die Yakisugi Methode – leicht, mittel, stark verkohlt – gibt es das?

Oft kontaktieren uns Kunden mit der Frage nach leicht, medium oder stark verkohlten Oberflächen, weil sie von Anbietern Yakisugi-ähnlicher Produkte gelernt haben, dass sich die einzelnen Oberflächen nach dem Grad ihrer Verkohlung voneinander unterscheiden.

Dies ist ein Irrtum, mit dem wir im Folgenden aufräumen möchten. Der eigentliche Unterschied zwischen den Oberflächen liegt nicht im Grad ihrer Verkohlung, sondern ob und wie sie nach der Verkohlung gebürstet wurden.

Aber befassen wir uns zunächst mit dem Herstellungsprozess, um Ihnen zu einem besseren Verständnis zu verhelfen.

Bevor die Sugi Bretter gebrannt werden können, müssen sie auf den richtigen Holz-Restfeuchtegrad von 10-14% herunter getrocknet werden, ehe sie für den Verkohlungsprozess bereit sind. Wir bei Nakamoto Forestry tun dies durch die traditionelle Luft- und Sonnentrocknung und geben dem Holz mehrere Wochen bis Monate dafür Zeit. In Europa herrscht hingegen die künstliche Ofentrocknung in Trockenkammern vor, um den Prozess zu beschleunigen. Dieses Verfahren ist jedoch energieintensiv und kann durch zu schnelles Trocknen zu Qualitätseinbußen führen.

Anschließend geht es ans Brennen der Bretter. In eigens entwickelten und über Jahrzehnte hinweg immer weiter optimierten Brennanlagen (deren Zusammensetzung ein wohlgehütetes Geheimnis der eines jeden Yakisugi-Produzenten darstellt) werden die Bretter kontrolliert für einige Minuten auf der Vorderseite bei einer Temperaturzufuhr von 600-800 Grad Celsius gebrannt, um im Anschluss im genau abgestimmten Moment gelöscht zu werden. So wird eine durchgängige Hitzebehandlung gewährleistet, die für die Erzielung der Dauerhaftigkeit unabdingbar ist. Nur wenn das Brett in seiner kompletten Stärke mit Hitze durchdrungen wurde, können die für Yakisugi charakteristischen Qualitätsmerkmale wie Dauerhaftigkeit, Langlebigkeit, und Resistenz gegen Fäulnis, Insektenbefall und klimatische Einflüsse gewährleistet werden. Eine weitere große Rolle spielt dabei die Stärke des Brettes. In Japan werden für Außenwandverkleidungen wie in Europa in der Regel 18-24 mm starke Bretter verwendet. Zum Brennen von Yakisugi allerdings liegt die Höchstgrenze jedoch bei 15mm. Nur dann kann der Energieeintrag durch die Hitzebehandlung durch das Brett in seiner gesamten Stärke wirken und es dadurch dauerhaft machen.

Wählt man hingegen deutlich dickere Bretter aus, müsste der Energieeintrag der Hitzebehandlung so stark erhöht werden um auch das Brett bis hin zur Rückseite komplett zu behandeln und zu verändern, dass an der Oberfläche gleichwohl mehr zerstört als erreicht werden würde. Zu große Hitze führt zur Weißverkohlung, wodurch die Holzkohle verbrennt und sämtliche Struktur und Festigkeit verliert. Dies ist unbedingt zu vermeiden.  Wählt man jedoch den Energieeintrag niedriger, so wird das Brett nicht in seiner kompletten Stärke behandelt. Hierdurch werden zwar optische Oberflächeneffekte erzielt, die an Yakisugi erinnern, aber diese bleiben oberflächlicher und kosmetischer Natur. Fäulnisresistenz und Dauerhaftigkeit werden damit nicht erreicht.

Hinzu kommt, je stärker das Brett, desto größer das Risiko von Verwindungen und Verziehungen. Durch die Hitzeeinwirkung sinkt die Holz-Restfeuchte an der Oberfläche binnen kürzester Zeit gegen 0% während auf der Rückseite die Restfeuchte noch länger erhalten bleibt – je dicker desto länger. Hierdurch entsteht ein immenser Druck im Brett, der Verformungen führen kann – auch hier: je dicker desto stärker.

Man kann zusammenfassen, dass praktisch jeder mit einem Bunsen- oder Unkrautbrenner in der Lage ist, Hölzer anzuflammen um hübsche, optische Verbrennungs-Effekte zu erzielen.

Wenige Jahre altes Projekt eines Anbieters Yakisugi ähnlicher Produkte
Die falsche Holzart wurde fehlerhaft gebrannt

Um aber echtes Yakisugi herzustellen, erfordert es deutlich mehr: jahrzehntelange Erfahrung und Expertise worauf es ankommt, um langlebig schöne und dauerhaft haltbare Holzprodukte herzustellen. Deshalb ist ein weiterer Indikator, an dem Sie sich auf Ihrer Suche nach einem Anbieter von authentischem Yakisugi orientieren können, wie lange dieser bereits in der Produktion von Yakisugi tätig ist.

Viele Anbieter in Europa sind seit wenigen Jahren am Markt, also praktisch seit dem Augenblick, an dem verkohlte Fassadenhölzer ihren Weg nach Europa fanden und eine Trendbewegung ausgelöst haben. Wir bei Nakamoto Forestry hingegen sind seit über 100 Jahren in der Fortwirtschaft tätig, und seit über 60 Jahren der weltweit größte Hersteller von authentischem Yakisugi. Bestellen Sie sich Muster, auch von unserem Wettbewerb: besser kann es keiner!

Zusammengefasst ist echtes Yakisugi

  • hergestellt aus Sugi (japanische Zypresse)
  • hat eine Brettstärke von maximal 15mm
  • ist durchgängig mit Hitze behandelt, dadurch dauerhaft gemacht und hergestellt nach einer traditionellen, jahrhundertealten Verkohlungsmethode
  • und wurde mit jahrzehntelanger Erfahrung und Expertise hergestellt – es geht nicht nur um hübsche Optik, sondern die Dauerhaftmachung mit rein natürlichen Mitteln

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